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Geschichte des Wallfahrtsortes Brünnl / Dobrá Voda.

Südböhmen, Bezirk Kaplitz / Kaplice (Gerichtsbezirk Gratzen / Nové Hrady)


Zwischen Heilbrunn und Rauhenschlag gab es seit 1648 bei einer Quelle ein Marterl. 1701 wird bei der Quelle eine Kapelle erbaut und seit diesem Jahr werden Wallfahrten veranstalltet. Die Kapelle wurde in den Jahren 1708-1715 durch eine Barockkirche ersetzt. Im Jahre 1759 wurden 46.000 Wallfahrer gezählt. Im Jahr 1901 wurde das 200jährige Jubiläum der Wallfahrten 8 Tage lang gefeiert. Die Wallfahrten waren auf die Zeit zwischen dem 4. Mai (Hl. Florian) und dem 6. November (Hl. Leonhard) verteilt.
Zur Kirche in Brünnl führt eine zweiarmige barocke Treppe; vor der Treppe fließt Wasser aus einer alter Quelle, das den Wallfahrern bei Augenleiden helfen sollte - "Trösterin der Betrübten zeige dich als Mutter".
Die Kirche war im Bereich der Pfarrei Strobnitz, deren alte Kirche im Jahr 1286 den Zisterziensern von Hohenfurt übergeben wurde. Heilbrunn hatte seit 1600 eine eigene Kirche, sie war aber eine Expositur der Pfarrei Strobnitz. 1708 wurde Heilbrunn mit Brünnl zu einer selbständigen Pfarre erhoben. 1719 wurde in Brünnl ein Pfarrhof erbaut und seitdem wohnten dort die Pfarrer. Als unter dem Kaiser Josef II. die Wallfahrtskirche aufgelösst werden sollte, wurde Brünnl 1787 zur selbständigen Pfarre erhoben. Zum Bereich der Pfarrei Brünnl gehörten die Orte Rauhenschlag und Schlagles. Damals entstand auch der Friedhof.

Der Markt Brünnl entstand und wuchs mit der Wallfahrt. Während in Heilbrunn schon unter den Rosenbergern ein Bad mit Wasseranwendungen bestand, wurde in Brünnl erst unter den Grafen Buquoy ein Bad errichtet, welches bis zum ersten Weltkrieg bestand. Damals kaufte es der Bademeister Umlauf, der es in ein Gasthof umbaute. Der Gasthof brannte 1949 ab.

Brünnl liegt am Nordabhang der Gratzer Berge in 695 m Höhe und gehört zur Gemeinde Strobnitz.

Anzahl Einwohner: 1892: 550 Ew., die zweiklassige Schule besuchten 166 Kinder (die dreiklassige Schule in Heilbrunn besuchten damals 212 Kinder); 1910: 449 Ew.; 1930: 386 Ew. (davon 358 deutsche); 1949 (nach der Vertreibung der deutschen Bewohner): 22 Ew.
1938: Markt-Gemeinde, 1955 gehörte Dobrá Voda/Brünnl zur Gemeinde Hojná Voda (=Heilbrunn) und seit 1961 zur Gemeinde Horni Stropnice (=Strobnitz).


Letzte Änderung: 24.November 2000
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