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Kloster Hohenfurth (č. Vyšší Brod)
Einige Anmerkungen zum Zisterzienserkloster Hohenfurt in Südböhmen
In Südböhmen war (neben anderen) das Kloster Hohenfurth ein bedeutendes kulturelles Zentrum.
Es wurde im 13. Jahrhundert von den Witigonen (den späteren Rosenbergern)
gestiftet und mit bedeutsamen Ländereien ausgestattet. Die aus Wilhering
bei Linz geholten Zisterzienser veranlaßten die Rodung und Besiedlung der
in ihrem Herrschaftsbereich liegenden umfangreichen Wälder. Bald wurde
das Kloster ein bedeutsames kulturelles Zentrum im südböhmischen Raum.
Es entstand ein bedeutendes Scriptorium. Die Bibliothek des Klosters ist
sehenswert. Auch der Bestand ist bedeutsam, wenn auch derzeit (noch nicht)
für die Öffentlichkeit nutzbar.
Einige Kunstwerke aus dem Bestand des Klosters sind berühmt,
z.B. das sog. Zawisch - Kreuz, das wieder im Besitz
des Klosters ist und besonders die Tafeln des sog. Hohenfurter Altars,
die seit 1938 in der Staatsgalerie in Prag hängen.
Seit ein paar Jahren leben im Kloster Hohenfurt wieder Zisterzienser,
nachdem es über 50 Jahre lediglich ein Museum war und große Teile der
Anlage fast dem Verfall preisgegeben worden waren.
Für den Familien - und Heimatforscher des Böhmerwaldes sind besonders
die Urbare und Grundbücher der umfangreichen Ländereien, die von
erbuntertänigen Bauern bewirtschaftet wurden, unverzichtbar.
Die Grundbücher sind im
Staatliches Gebietsarchiv in Wittingau
(Státní oblastní archiv v Třeboni) einsehbar. Dort werden ebenfalls
die Kirchenbücher der Pfarrei Hohenfurth gelagert.
Das Urbar von 1530 wurde von dem Hohenfurter Zisterzienser
Dr. Valentin Schmidt bearbeitet und in der Zeitschrift "MVGDB" (siehe unten)
um 1900 veröffentlicht. Für viele Familienforscher ist es die wichtigste
Quelle, mit deren Hilfe die Vorfahren bis zum Anfang des 16.
Jahrhunderts zurückverfolgt werden können.
Valentin Schmid hat bedeutsame Forschungsarbeiten zur Kultur - und
Siedlungsgeschichte Südböhmens veröffentlicht.
MVGDB: Zeitschrift "Mitteilungen des Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen".
Erschienen in Prag von 1863 - 1944 in 82 Bänden.
Die Zeitschrift ist z.B. in der
Bibliothek des Sudetendeutschen Hauses, München,
im Sudetendeutschen Genealogischen Archiv (SGA) in Regensburg
oder aber auch in der Bayer. Staatsbibliothek München.
Von dort kann man einzelne Bände auch per Fernleihe bekommen.
Mitgeteilt von Herrn Edwin Miesbauer,
VSFF-Betreuer der Bezirke Krummau, Kaplitz.
Letzte Änderung: 10.Januar 2001 (ds)
Kommentare und Ergänzungen bitte an
Edwin Miesbauer, miesbauer@t-online.de, oder an:
webmaster.